Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

26.04.: Film und Diskussion Ravensbrück in der Straze

In Kooperation mit STRAZEkultur findet anlässlich des Gedenkens an die Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück am 26. April 2022 um 20:00 Uhr eine Filmvorführung des Dokumentarfilms ,,Geboren ins Ravensbrück” mit anschließender Diskussion in der STRAZE statt.

Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte einer der wenigen Überlebenden im KZ geborenen Kinder. Am 1. Dezember 1943 kam Ingelore Prochnows Mutter, im fünften Monat schwanger und gerade mal 19 Jahre alt, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Der Grund ihrer Inhaftierung: „Verkehr mit einem Polen“. Im April des folgenden Jahres brachte sie ihre Tochter Ingelore zur Welt. Wie durch ein Wunder überlebte sie ein Jahr lang bis zur Befreiung im April 1945. Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, erfuhr erst 40 Jahre später von den Umständen ihrer Geburt und machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen. Ein Film, der diese Suche und die Geschichte nachvollzieht. Es geht um fehlende Erinnerungen, offene Fragen und das Erinnern ohne eigene Erinnerung. Ingelore findet bis heute Trost und Anerkennung im Engagement um das Gedenken und den Treffen mit anderen Überlebenden und deren Angehörigen. Sie haderte lange mit ihrer Rolle als Überlebende; fehlt ihr doch die eigene Erinnerung an das KZ. Wie kann sie denn als so etwas wie eine Zeitzeugin gelten, wenn sie nichts bezeugen kann?

Im Anschluss kann gemeinsam mit Heike Rode, verantwortlich für die inhaltliche Beratung und Gespräche, diskutiert werden.


Ingelore Prochnow, Julia Küllmer, Heike Rode vor der ehemaligen Lagermauer (Bild: Heike Rode)

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms ,,Demokratie leben!”.