Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

An diesem Tag wird der Millionen Menschen gedacht, die während des menschenverachtenden Nationalsozialismus in Deutschland verfolgt, ermordet und unterdrückt wurden.
Er ruft auf, das Bewusstsein für die Gefahren von Rassismus, Diskriminierung und Hass zu schärfen, um sicherzustellen, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen.

Illustration: Romy Waterstraat


Während der NS-Zeit ermordeten die Nazis in Auschwitz über 1,5 Millionen Menschen. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers. 

Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.


Gedenken in Greifswald

Stolpersteine sind kleine Denkmale.
Wir möchten Sie und Euch einladen, die Stolpersteine in Greifswald zu besuchen und der Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zu gedenken.

Mit der im Jahr 2021 erschienenen Broschüre zu den Stolpersteinen in Greifswald gibt es eine Übersicht, eine Karte und Informationen zum Leben der Menschen, an die durch die Stolpersteine erinnert wird.
Die Broschüre erhaltet ihr in gedruckter Form bei der Partnerschaft für Demokratie Greifswald, in der Stadtinformation und hier zum Download.



Was sind Stolpersteine?
Seit 1993 verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig Stolpersteine: Quadratische Pflastersteine aus Messing, eingelassen in den Gehweg vor Wohnhäusern, in denen Menschen lebten, die Opfer der
nationalsozialistischen Diktatur wurden. Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja, politisch oder religiös Verfolgte, Zeug*innen Jehovas, Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden, als „asozial“ stigmatisierte Menschen, wie Obdachlose oder Prostituierte, Zwangsarbeiter*innen und Deserteure. Pro Opfer wird ein Stein eingelassen, der in der Regel mit „hier wohnte“ beginnt, Namen, Geburtsjahr, Deportationsjahr und -ort nennt, sowie Angaben zum Schicksal macht.


Romy Waterstraat über die Entstehung des Motivs

Liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Romy Waterstraat und ich möchte euch heute etwas über die Entstehung des Motivs berichten. 


Im Rahmen des Kunstgeschichte-Unterrichts, arbeitete unsere Klasse mit der Partnerschaft für Demokratie in Greifswald zusammen. Diese hatten die Bitte an uns, für verschiedene Gedenktage Motive zu gestalten, um Außenstehende über den jeweiligen Tag aufzuklären. Da ich mich anfangs nicht entscheiden konnte, welchen Tag ich wählen soll, blieb schlussendlich der 27. Januar, der Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus.


Anfangs ist es mir schwer gefallen, ein passendes Motiv zu finden, da ich vor allem Betroffene nicht triggern oder erschrecken wollte. Deswegen entschied ich mich für ein Bild, welches in mehrere Richtungen gedeutet werden kann. 

Mit blauer Aquarellfarbe malte ich einige Linien die von links nach rechts immer heller werden. Die Linien symbolisieren zum einem die Zeit, die währenddessen vergangen ist, uns aber dennoch daran erinnern soll, die Geschichte niemals zu vergessen, damit sich so etwas nicht nochmal wiederholt. Zum anderen stellen die Linien einen Teil der blau- weiß gestreiften Kleidung dar, die Häftlinge in den Konzentrationslagern trugen. Andererseits können die blauen Linien auch für Tränen oder einen Zaun stehen. 

All diese Assoziationen, die man bekommt, wenn man sich das Motiv anschaut sind negative und sollen uns allen die Augen öffnen, wie schrecklich diese Zeit gewesen ist und dass es wichtig ist, sich an diesen Tag zu erinnern, damit wir dafür sorgen, dass sich diese schrecklichen Taten nicht nochmal wiederholen.



Animation: Henry Dramsch