DemokraTische in Greifswald erfolgreich angelaufen
Fünf Gesprächsrunden in vier verschiedenen Stadtteilen bildeten den Auftakt für die zweiwöchige Veranstaltungsreihe DemokraTisch in Greifswald. Die Partnerschaft für Demokratie koordiniert die offenen Gesprächsrunden, bei der Gruppen und Einzelpersonen zu einem Thema, das sie bewegt, eine Diskussion anbieten. Jede*r kann zu so einem DemokraTisch dazu kommen, zuhören und mitdiskutieren. Am Ende schreiben die Organisator*innen die Ideen und Ergebnisse der Tischgespräche auf, über die Partnerschaft für Demokratie werden sie dann an die zuständigen Stellen in Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung weitergeleitet.
Dank des sonnigen Spätsommers konnten die ersten DemokraTische größtenteils unter freiem Himmel stattfinden. Auf dem Marktplatz stellte das Greifswalder Rechtsamt um 13 Uhr das Portal „Klarschiff“ vor. Hier können Bürger*innen online auf Missstände in der Stadt hinweisen und Verbesserungsideen einbringen. Wenn sich 15 Personen anschließen, geht die Stadtverwaltung der Sache nach.
Um 15 Uhr hatten Doreen Mesing von der Nachbarschaftshilfe WGG und Juliane Brasch vom NABU in den Gemeinschaftsgarten in Schönwalde II eingeladen. Mit acht Gästen wurde darüber gesprochen wie Grünflächen in Greifswald naturnäher und essbar gestaltet werden können. Nicht nur konnten die anwesenden Vertreterinnen der Stadtverwaltung, Frau Gömer und Frau Felkl, weitere Ideen für das Vorhaben „Zukunft des Wohnens“ mitnehmen, auch zahlreiche Ideen für gemeinsame Projekte entstanden im Gemeinschaftsgarten zwischen Birnbaum und Kürbisbeet.
Der Kinder- und Jugendbeirat hatte um 16.00 Uhr ins Jugendzentrum KLEX eingeladen, um über Bildung zu sprechen. Neun Jugendliche waren zum Demokratisch gekommen, der Großteil der Diskussion drehte sich um das Thema Schule. „Warum ist Schule so wenig praxisorientiert?“, wurde gefragt. Die Diskutierenden konnten am Ende der Diskussion einige Wünsche an Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen formulieren, z. B. den nach mehr Dialog und mehr Transparenz bei der Notenvergabe.
Knapp 30 Interessierte kamen um 18.00 Uhr an der ehemaligen Mülldeponie zusammen, um über nachhaltige Landwirtschaft in und um Greifswald zu diskutieren (und vielleicht auch um einen Blick auf Greifswald im Abendlicht zu erhaschen). Gleich vier Mitglieder des noch jungen Vereins Greifswalder Agrarinitiative e. V. stellten sich den Fragen der Besucher*innen, die sich vom GAI e. V. Transparenz wünschten. So wurde u. a. angemerkt, dass nicht nachvollzogen werden kann, wem welche landwirtschaftlichen Flächen gehören, wer sie bewirtschaftet und welche Spritzmittel genutzt werden. Außerdem wurde über die Wiedervernässung von Mooren gesprochen, einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, der neue Ideen für die Landwirtschaft und Landnutzung erforderlich macht.
Beim DemokraTisch der Bürger*innen aus dem Ortsteil Riems zum Thema „Wie können wir den Ortsteil Riems aus seinem Dornröschenschlaf erwecken?“ diskutierten 14 Anwohner*innen angeregt mit Unterstützung durch einen externen Moderator. Einig waren sich alle: Es geht um mehr Gemeinschaft. „Mir ist es wichtig, die Anonymität aufzuheben und hier nicht nur zum schlafen herzukommen, sondern wieder aufeinander zuzugehen, sich zu fragen wie es geht und sich mit dem Riems zu identifizieren“ beschreibt Julia Ihrke ihren Wunsch für den Ortsteil. Es fanden sich u.a. Arbeitsgruppen zu den Themen Gelebte Nachbarschaft und Ortsteilzentrum. „Wir brauchen hier Veranstaltungen bei denen man sich ungezwungen trifft und einen Anknüpfungspunkt hat, um einander kennenzulernen.“ sagt Dr. Hans-Peter Müller.
Bis zum 27. September werden in Greifswald noch viele weitere DemokraTische angeboten. Alle Einladenden freuen sich über Besucher*innen, die zuhören, Fragen stellen und mitreden. Demokratie bedeutet, unsere Stadt gemeinsam zu entwickeln – wir freuen uns auf die nächsten DemokraTische!