Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Ausstellung ,,Todesopfer rechter Gewalt seit 1990” eröffnet

Seit der Eröffnung am 14. Oktober 2021 kann in den Räumen der Straze (Stralsunder Straße 10) und der Kleinen Rathausgalerie (Rathaus am Markt, 1. OG) die Ausstellung ,,Todesopfer rechter Gewalt seit 1990” besucht werden. Auf insgesamt 188 Tafeln bildet die Ausstellung jene Menschen ab, die zwischen 1990 und 2017 aus rechten, rassistischen oder antisemitischen Motiven heraus getötet wurden. Neben den Portraits der Opfer finden sich außerdem Informationen zu ihrer Person und eine grobe Skizzierung des Tathergangs. Die eindrückliche Ausstellung erinnert zum Einen an die vielen Opfer rechter Gewalt und gibt ihnen einen Namen und Gesicht, thematisiert und kritisiert zum Anderen aber auch die anhaltende Verdrängung rechter Straftaten in der öffentlichen und gesellschaftlichen Wahrnehmung. Somit stößt man bei einem Rundgang durch die Tafeln sowohl auf öffentlich bekannte Fälle, die Empörung und ein mediales Echo auslösten, als auch auf rechte Morde, die dem Großteil der Gesellschaft unbekannt blieben. Die Ausstellung steht weiterhin in einem direkten Bezug zur Stadt, denn auch zwei Todesfälle aus Greifswald werden hier dokumentiert – Klaus Dieter Gerecke und Eckard Rütz. Somit sollte jeder und jede sich herzlich dazu eingeladen fühlen, diese wichtige und mahnende Ausstellung zu besuchen und ein Teil des Erinnerns und Gedenkens zu werden.

Noch bis zum 26. November kann die Ausstellung besichtigt werden, die Kleine Rathausgalerie öffnet dabei für Besucher von Montag bis Donnerstag zwischen 8:00 und 18:00 Uhr, Freitags bis 15:30 Uhr.

Zum Ende der Ausstellung findet anlässlich des 20. Todestags von Eckard Rütz, welcher in Greifswald von drei jugendlichen Neonazis zu Tode geprügelt wurde, außerdem ein gemeinschaftliches Gedenken statt. Dafür finden sich alle Interessierten am 25. November um 18 Uhr vor der Mensa am Wall ein.

Die Ausstellung wird vom Bündnis “Schon vergessen?” in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Greifswald organisiert.