Unser Bündnistreffen am 15.09.2025
Mit einem klaren Auftrag und vielen Ideen für die kommenden Jahre hat sich am 15. September 2025 das Bündnis der „Partnerschaft für Demokratie Greifswald“ konstituiert. In der Aula der Grundschule Greif kamen Vertreter*innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Institutionen, Wissenschaft, Kultur, Sport und Sozialarbeit zusammen, um die gemeinsame Grundlage für ihre Zusammenarbeit zu legen – mit Geschäftsordnung, neu gewähltem Begleitausschuss, Jahresplanung und einem eigenen neuen Erscheinungsbild.
Was die Partnerschaft erreichen will
Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) Greifswald ist Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Im Mittelpunkt stehen drei Leitziele: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen. Daraus leiten sich sechs konkrete Mittlerziele ab – unter anderem, gemeinsam mit Zielgruppen teilhabeorientierte Angebote zu entwickeln, Unterstützer*innen zu gewinnen, Demokratieskepsis konstruktiv zu adressieren, Konfliktbearbeitung zu stärken und ein Schutzkonzept für Engagierte zu erarbeiten.
Damit versteht sich die PfD Greifswald als Scharnier: Sie soll Aktivitäten bündeln, Engagierte vernetzen, Projekte fördern – und dafür sorgen, dass demokratisches Engagement vor Ort sichtbar und wirksam wird.
Wie das Bündnis arbeitet
Die Arbeit der PfD ruht auf mehreren Formaten, die jeweils unterschiedliche Zielgruppen und Funktionen haben:
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Bündnistreffen: Das Bündnis ist die „Herzkammer“ der PfD. Es trifft sich mindestens zweimal im Jahr, gibt die inhaltliche Richtung vor und entscheidet über größere Förderanträge oberhalb einer Förderschwelle.
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Netzwerktreffen: Dieses Format ist offen für alle Interessierten, die über die PfD informiert bleiben und sich einbringen wollen. Netzwerktreffen schließen direkt an die Bündnistreffen an.
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Begleitausschuss: Aus der Mitte des Bündnisses gewählt, entscheidet er über Projektanträge unterhalb der Förderschwelle und tagt in der Regel alle zwei Monate.
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DemokraTische: Ein niedrigschwelliges, aufsuchendes Format. 2025 finden die DemokraTische in den Gebieten der Ortsteilvertretungen statt – mit Fokus auf Fragen rund um das Zusammenleben in den Vierteln. Die Ergebnisse fließen später in die Demokratiekonferenz ein.
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Demokratiekonferenz: Einmal im Jahr werden hier Projekte und Ergebnisse vorgestellt und Ziele fortgeschrieben – offen für die interessierte Stadtgesellschaft.
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Jugendforum: Das Jugendforum der PfD ist der Kinder- und Jugendbeirat (KiJuBei). Er verwaltet einen eigenen Jugendfonds und entscheidet selbst über Projekte von Kindern und Jugendlichen.
Hinzu kommt ein regelmäßiges Audioformat: In Kooperation mit dem Generationenbündnis und radio 98eins startet die Radiosendung „Greifswalder Stadtgespräche – Wir hören hin!“. Die rund einstündige Sendung wird ab dem 15. Oktober 2025 alle zwei Wochen mittwochs um 19 Uhr ausgestrahlt und bringt unterschiedliche Perspektiven aus der Stadtgesellschaft ins Gespräch.
Digitale Antragstellung mit „Pengueen“
Ein wichtiger organisatorischer Baustein ist die Umstellung auf eine vollständig digitale Antragstellung über das Tool „Pengueen“. Bis spätestens Anfang 2026 sollen alle Projektanträge dort gestellt, der Bearbeitungsstand eingesehen und auch Sachberichte hochgeladen werden können – alles an einem Ort. Vereine, die Unterstützung bei der Nutzung des Tools brauchen, werden dabei nicht allein gelassen: Dann trägt die Koordinierungs- und Fachstelle gemeinsam mit ihnen die Antragsdaten ein, damit niemand durch technische Hürden von der Förderung ausgeschlossen wird. Mitglieder des Bündnisses erhalten einen eigenen Zugang, über den sie laufende Anträge und deren Status im Blick behalten können.
Förderschwelle und thematische Schwerpunkte
Damit Entscheidungen zügig getroffen werden können und Projektträger Planungssicherheit haben, hat das Bündnis nach intensiver Diskussion eine Förderschwelle von 5.000 Euro beschlossen – mit einer Enthaltung.
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Anträge bis 5.000 Euro werden vom Begleitausschuss entschieden.
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Anträge über 5.000 Euro werden im großen Bündnis beraten und beschlossen.
Diskutiert wurde zudem, jährlich einen thematischen Schwerpunkt zu setzen und einen Teil der Mittel gezielt für diesen Schwerpunkt auszuschreiben. So könnten Vereine und Initiativen passgenaue Projekte entwickeln – etwa zu Demokratiebildung in bestimmten Stadtteilen, zur Stärkung von Teilhabe junger Menschen oder zur Unterstützung von Engagierten. Die Ausgestaltung soll auf den kommenden Bündnistreffen weiter konkretisiert werden.
Blick von außen: Situations- und Ressourcenanalyse
Um die lokale Lage und bestehende Ressourcen fundiert zu erfassen, arbeitet die PfD Greifswald mit dem Camino – Institut für gesellschaftliche Teilhabe und soziale Integration GmbH zusammen.
Die Analyse setzt auf verschiedene Bausteine:
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Auswertung vorhandener Konzepte, Berichte, Presseartikel und Daten zum Raumkontext,
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drei Gruppendiskussionen mit Fachkräften und Engagierten zu unterschiedlichen Schwerpunkten,
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mehrere Interviews zu ausgewählten Themen,
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ein Werkstattgespräch zur Vorstellung und Diskussion erster Ergebnisse.
Die Ergebnisse werden in einem etwa 25-seitigen Bericht zusammengeführt und sollen die Grundlage für das weitere Handlungskonzept der PfD bilden.
Ein Logo für die demokratische Stadtgesellschaft
Damit die PfD Greifswald nach außen sichtbar und wiedererkennbar wird, arbeitet sie mit der Greifswalder Designagentur GRAFfisch an einem eigenständigen Erscheinungsbild. Zur konstituierenden Sitzung wurden drei Logoentwürfe vorgestellt, die Demokratie, Vielfalt und Teilhabe symbolisieren und zugleich barrierearm, niedrigschwellig und ansprechend gestaltet sind.


