Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Was bewegt Greifswald? Rückblick auf die DemokraTische

Fast 30 Mal wurde in den vergangenen Wochen in Greifswald zum DemokraTisch eingeladen. Greifswalder Sportbund, Agrarinitiative, Mehrgenerationenhaus Aktion Sonnenschein oder Greifswald für alle: Die Organisator*innen der Gesprächsrunden sind in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv und arbeiten an einem gelungenen Zusammenleben in der Hansestadt.

Anita Völlm und Laura Freitag von der Koordinierungs- und Fachstelle der „Partnerschaft für Demokratie“ in Greifswald waren bei allen DemokraTischen dabei und haben viele neue Ideen und auch Arbeitsaufträge mitgenommen. „Wir werden jetzt die Ergebnisse der DemokraTische zusammenfassen und an die zuständigen Stellen weiterleiten“, berichtet Anita Völlm. In einigen Fällen ist es allerdings gar nicht so leicht eine Ansprechperson zu finden. „Wenn es um Fragen des Zusammenlebens geht, dann kann man das sicherlich nicht mit einem Anruf regeln“, so Völlm weiter. Hier sei es wichtig, dass Austausch stattgefunden hat und die Beteiligten sich gemeinsam auf den Weg machen. An vielen DemokraTischen sind Ideen für Projekte und Zusammenarbeit entstanden.


Wichtige Themen in Greifswald und an den DemokraTischen sind Umweltschutz und Moorschutz. Im Gemeinschaftsgarten „Bunte Flora“ war man sich am 14. September schnell einig: Ein Garten, der ohne Pestizide bewirtschaftet wird und in dem essbare einheimische Pflanzen wachsen, ist für Menschen und Tiere ideal.


Auch am DemokraTisch der Greifswalder Agrarinitiative wurde über Pestizide diskutiert. Ein Besucher äußerte den Wunsch „dass gar nicht mehr gespritzt wird“. Dass das möglich ist, stellten die Organisatorinnen infrage, der Markt gebe das „überhaupt nicht her“. Die Wiedervernässung von Mooren wurde ebenfalls kontrovers diskutiert. Jan Peters vom „Greifswald Moor Zentrum“ betonte die Bedeutung von Mooren in der Bekämpfung des Klimawandels. Für 30 Prozent der klimaschädlichen Gase in Mecklenburg-Vorpommern sind trockengelegte Moore verantwortlich. Moorschutz und Naturschutz waren Thema am DemokraTisch der Succow Stiftung auf dem Fischmarkt. Viele Greifswalder*innen hielten hier für ein kurzes Gespräch an.


Rassismus und Integration wurden an den DemokraTischen von ganz unterschiedlichen Seiten betrachtet. Der Sportbund hatte am 15. September seine Mitgliedsvereine eingeladen. Ziel war es sich darüber auszutauschen wie Integration im Sport besser gelingen kann. Schnell waren die Themen Rassismus und Diskriminierung auf dem DemokraTisch: Betroffene Spieler des FC Al Karama berichteten von eigenen Erlebnissen und unterstrichen den Wunsch gemeinsam als Sportbund gegen Rassismus vorzugehen, Programme und Anlaufstellen gegen Diskriminierung zu schaffen. Am 22.9. lud das Bündnis „Greifswald für alle“ zum Gespräch über Rassismus. Die geladenen Gäste Sebastian Haupt vom Katapult Magazin und Carsten Schönebeck vom Nordkurier stellten sich den Fragen von 15 Gästen, die ihre Wünsche an Berichterstattung sehr deutlich machten: statt rassistische Ressentiments zu bedienen, sollte in der Presse gefragt werden, warum viele Menschen rassistische Vorurteile haben. Auch positive Berichte aus dem Bereich der Integration wünschten sich die Besucherinnen.
Hier knüpft der DemokraTisch von „Greifswald hilft“ an. Am 1. Oktober um 18.00 Uhr lädt die Initiative in die Schwalbe ein um eine Bilanz über den politischen und sozialen Umgang mit Geflüchteten zu ziehen, fünf Jahre nach dem Sommer 2015. Fragen wie: „Was ist damals gut gelaufen, was hättet ihr euch anders gewünscht? Wie ist die Situation der Geflüchteten jetzt? Was können wir in Greifswald tun, damit die Situation sich verändert?“ sollen besprochen werden.


Eines haben alle DemokraTische gezeigt: Viele Menschen in Greifswald haben Interesse sich mit anderen auszutauschen, beteiligt zu sein und Demokratie mitzugestalten. Wie kann Bürger*innenbeteiligung in Greifswald gelingen? Am Beispiel des Masterplans für die Steinbeckervorstadt wurde am 24. September über das Thema gesprochen. Die Beauftragte für Bürgerbeteiligung Claudia Kowalzyck konnte sich viele Wünsche notieren, die sie an ihre Kolleg*innen in der Stadtverwaltung weitergeben wird. Die Greifswalder Partnerschaft für Demokratie wird sich ebenfalls weiterhin mit dem Thema beschäftigen. Unter dem Titel „Greifswald Gemeinsam Gestalten“ lädt sie Bürger*innen, Politiker*innen und Mitarbeitenden der Verwaltung zu einem Fachtag über Bürger*innenbeteiligung ein. Die Veranstaltung wird am 16. November in der STRAZE stattfinden.