Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Seit 1996 ist der 27. Januar der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Tag erinnert an die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im Jahr 1945, in dem mehr als eine Million Menschen ermordet wurden.

Anlässlich dieses Gedenktages finden in Greifswald mehrere Veranstaltungen statt:


Dokumentarfilm “Nelly & Nadine”

23. Januar | 20 Uhr | STRAZE, Stralsunder Straße 10

NELLY & NADINE ist die unglaubliche Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich am Heiligabend 1944 ineinander verlieben – im KZ Ravensbrück. Obwohl sie in den letzten Monaten des Krieges getrennt werden, finden sich Nelly und Nadine später wieder und verbringen den Rest ihres Lebens zusammen. Viele Jahre lang wurde ihre Liebesgeschichte geheim gehalten, sogar vor einigen ihrer engsten Familienmitglieder. Jetzt hat Nellys Enkelin Sylvie beschlossen, ihr lange verschlossenes Privatarchiv zu öffnen. In den umfangreichen Unterlagen verbirgt sich eine bemerkenswerte Geschichte.

Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 3 € / 5 € / 7 € (nach Selbsteinschätzung). Alle Spenden gehen an die STRAZE.

Der Film wird im Originalton mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Die STRAZE ist mit dem Rollstuhl befahrbar. Es gibt einen Aufzug und eine rollstuhlgerechte Toilette.

Veranstaltet von der Partnerschaft für Demokratie Greifswald



Theaterstück “Das Kind von Noah”

25. Januar | 19:30 Uhr | STRAZE, Stralsunder Straße 10

„Noah, das bist von jetzt an du, sagt Pater Bims seinen Schützling Josef, dem siebenjährigen kleinen Jungen, der die Shoah auf dem Land in Belgien in einem Internat überlebt. Josef hat viele Fragen an die Religionen, an die Menschheit an sich. In dem historischen Zeitgeschehenen gibt es in dem Versteck immer wieder kleine Inseln der Diskussionen zum Sinn des Lebens, seiner Vielfältigkeit und Werte, für die man lernen und einstehen sollte.

Die Erzählung von Eric Emmanuel Schmitt ist aus einer Trilogie der Weltreligionen, hier der Dialog Christentum und Judentum. Die Regisseurin hat mit dem Ensemble eine Geschichte kreiert, die mit den ungeduldigen Fragen an Pater Bims, wie ein Kaleidoskop von Szene zu Szene geleiten.

Eintritt frei
Die STRAZE ist mit dem Rollstuhl befahrbar. Es gibt einen Aufzug und eine rollstuhlgerechte Toilette.

Veranstaltet von der Partnerschaft für Demokratie Greifswald





Gedenkveranstaltung: Verfolgte Kommunisten

27. Januar | 19 Uhr | Bürgerschaftssaal im Greifswalder Rathaus, Markt 1

Innerhalb des deutschen Widerstandes hatten die Kommunisten die höchste Opferzahl zu beklagen. In der Folgezeit wurde die Erinnerung an sie einerseits
in der DDR zur Legitimation der SED-Diktatur benutzt, andererseits in der alten Bundesrepublik aus politischen Gründen missachtet. Doch hinter diesen erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen stehen Individuen, die wegen ihres aktiven Widerstands oder auch nur wegen ihrer politischen Einstellung verfolgt, verhaftet oder ermordet wurden. An dieses Leiden möchten wir in diesem Jahr erinnern. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wird sich Dr. Philipp Neumann-Thein mit der Verfolgung kommunistischer Gruppen durch die nationalsozialistische Herrschaft und der darauf aufbauenden Erinnerungspolitik beschäftigen. Dr. Cornelius Lehmann wird dem individuellen Schicksal des in Zinnowitz lebenden, niederländischen Kommunisten Johannes ter Morsche nachgehen, der wegen seines Einsatzes für Zwangsarbeiter in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde 1944 hingerichtet wurde.
Das musikalische Rahmenprogramm wird von der
Musikschule Greifswald gestaltet.

Eintritt frei

Das Rathaus ist mit dem Rollstuhl befahrbar. Es gibt eine rollstuhlgerechte Toilette.

Veranstaltet von der Universität Greifswald




Dokumentarfilm + Filmgespräch: YOU LOOK SO GERMAN!

30. Januar | 20 Uhr | STRAZE, Stralsunder Straße 10

Als israelische Reiseführerin in Berlin begleitet Nirit Ben-Joseph die Besucher durch die dunkle Vergangenheit des Holocausts in Berlin. Im Glauben, dass ihre Familie nicht betroffen war, hatte sie bei ihren Führungen immer einen gewissen Abstand zu den Ereignissen während des Zweiten Weltkrieges. Zufällig begegnet sie in Berlin einer entfernten Cousine und erfährt, dass die gemeinsamen Familienangehörigen Kurt und Thekla Feuerring vor dem Krieg in der Nähe ihres jetzigen Zuhauses lebten, bevor sie ermordet wurden. Mit diesem Wissen beginnt ihre persönliche Reise in die Vergangenheit ihrer Familie. Konfrontiert mit der Tatsache, dass sie im Land der Täter lebt, sammelt sie alle Einzelheiten der Familie Feuerring und übergibt sie der gemeinsamen Familie in Israel. (Petra Palmer)

Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20 Uhr
Eintritt frei
In Anwesenheit der Regisseurin Nirit Ben-Joseph,
Filmgespräch nach dem Film

Der Film wird im Originalton (Deutsch, Englisch, Hebräisch) mit Untertiteln gezeigt.

Die STRAZE ist mit dem Rollstuhl befahrbar. Es gibt einen Aufzug und eine rollstuhlgerechte Toilette.

Veranstaltet vom Filmclub Casablanca und der Heinrich Böll-Stiftung MV

YOU LOOK SO GERMAN
Deutschland 2018, Dokumentarfilm, Regie: Nirit Ben-Joseph, 55 Min.



Lesung mit Andrea von Treuenfeld aus „Leben mit Auschwitz“ – Momente der Geschichte und Erfahrungen der Dritten Generation

1. Februar | 19:30 Uhr | Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4/5

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs müssen Überlebende und deren Nachfahren, muss die Welt, müssen die Deutschen mit dem Zivilisationsbruch leben, den der Name „Auschwitz“ markiert. Die Überlebenden und ihre Kinder beschwiegen das Unfassbare, um einander zu schützen und dem Schrecken nicht oder nicht noch einmal begegnen zu müssen. Anders die Generation der Enkel. Sie stellt den Großeltern nicht nur Fragen, auf die sie auch Antworten bekommt. Sie erlebt Auschwitz zudem als ein historisches Faktum, das beschrieben und analysiert, interpretiert und bearbeitet wurde. Was aber heißt und bedeutet Auschwitz dann für diese Dritte Generation?

Eintritt frei

Es gibt einen Treppenlift, um in den Saal zu kommen und eine rollstuhlgerechte Toilette.

Veranstaltet vom Koeppenhaus.
Moderation: Martin Redeker



Titelbild: Kadir Celep on Unsplash