Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Solidarisch und demokratisch in der Corona-Krise

Als Koordinierungs- und Fachstelle möchten wir in der aktuellen Lage zu Solidarität aufrufen und einige Gedanken zu Demokratie in und nach der Krise mit euch teilen.

Gemeinsam die Ausbreitung verlangsamen

Solidarisch zu handeln bedeutet dieser Tage Abstand halten und persönliche soziale Kontakte reduzieren. Das gemeinsame Ziel ist es, die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überlasten und Risikogruppen zu schützen. Es geht darum Leben zu retten und niemanden zurückzulassen. Informationen zu Coronavirus (SARS-CoV-2) und Infektionsschutz finden Sie z.B. unter den folgenden Links:

Solidarische Strukturen aufbauen

Für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen ist eine Ansteckung mit dem Virus besonders riskant. Insbesondere ihnen wird empfohlen, Menschenansammlungen zu meiden, um einer Ansteckungsgefahr zu entgehen.

Derzeit baut die offene Jugendarbeit der drei ev. Altstadtgemeinden in Greifswald einen Unterstützer*innenkreis für Einkaufs- und Botendienste (Einkauf, Apotheke, Drogerie…) auf.

Menschen, die Hilfe brauchen können sich hier melden:

0176-41732701

03834-883375

03834-2627

zusammen@pek.de

Menschen, die helfen wollen melden sich bitte hier:

0176-41732701

Unabhängig von diesem organisierten Unterstützer*innenkreis können Menschen aktiv werden und z.B. Aushänge verteilen, um sich in der direkten Nachbarschaft auszuhelfen.

Aushang Nachbarschaftshilfe

Aushang Einkaufshilfe

Unterstützen können wir auch, indem wir Blut spenden: Blut spenden im Klinikum Greifswald

In der nächsten Zeit müssen wir einiges umstellen und uns auf das Zusammenleben und -arbeiten unter den eingeschränkten Bedingungen einstellen. Wir brauchen kreative (digitale) Lösungen und verlässliche solidarische Strukturen, um niemanden zurückzulassen und Teilhabe aufrecht zu erhalten. Es erscheint uns wichtig unter den aktuellen Bedingungen genau hinzuschauen – kurzfristig und langfristig – um sich eröffnende Möglichkeitsräume zu nutzen und entstehende Verbundenheit in der Gesellschaft auszubauen und beizubehalten. Trotz den physischen zwei Metern oder den Wohnungen Abstand zwischen uns.

Konkret: Meldet euch mit Projektideen und beantragt eine Förderung!

Während wir für beantragte/ bewilligte Projekte, die ihre Veranstaltungen absagen mussten gerade Lösungen finden (verschieben, veränderen…), können sich ab sofort Personen oder Gruppen mit aktuellen Ideen bei uns melden und unbürokratisch eine Förderung beantragen! Wir beraten und unterstützen euch und ermöglichen einen unkomplizierten Antragsprozess.

Habt ihr Projektideen, die die zivilgesellschaftlichen Unterstützungsstrukturen fördern?

  • Haben wir in Greifswald an alle gedacht? Sind alle geschützt vor dem Virus und versorgt mit Dingen des alltäglichen Bedarfs, Zugang zu Informationen (Internet…), Austausch und (nicht-physischem) Kontakt …?
  • Braucht ihr Unterstützung, um eure Angebote und Inhalte digital zur Verfügung zu stellen?
  • Wie können wir Dank und Wertschätzung für die Menschen ausdrücken, die gerade in Krankenhäusern, Apotheken, Forschungslaboren, Ämtern, Supermärkten, … an der Bewältigung der aktuellen Situation arbeiten?
  • Welche Gruppen der Gesellschaft trifft die Krise besonders hart und wie können wir das ändern?
  • Was ist wichtig für uns als demokratische Gesellschaft, jetzt sofort/ wenn die Krise in eine weniger akute Phase kommt bzw. vorbei ist?

Meldet euch mit euren Ideen unter kontakt@pfd-greifswald.de

Einige erste Gedanken…

Das Corona-Virus zeigt uns unsere Verletzlichkeit. Es betrifft uns alle, ganz unabhängig von Hautfarbe, Religion, Bildungshintergrund, Einkommen, Geschlecht … Es zeigt uns auch, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind – auf die Achtsamkeit und Rücksichtnahme und auf die Solidarität. Gleichzeitig treffen die gesundheitlichen Folgen und die wirtschaftlichen Einbußen bestimmte Gruppen stärker.

Wir brauchen in der Krise ein vorbereitetes Gesundheitssystem. Gebraucht wird u.a. Personal, Schutzkleidung, mobile Test-Teams und eine Erhöhung der Kapazitäten von Intensivstationen. Sparen und Profitorientierung helfen da nicht weiter… Dazu die Petition “Menschen vor Profite” auf weact.campact.de

Viele Menschen können gerade nicht arbeiten gehen oder ihre Tätigkeit nicht ausüben. Sie stehen ohne Einkünfte da und haben in vielen Fällen keine ausreichenden Rücklagen. Wie können wir uns gegenseitig (finanziell) unterstützen? Welche Hilfeleistungen und welche Hilfesysteme braucht es nun im Kleinen und im Großen? Würde uns neben dem Kurzarbeiter*innengeld ein Testlauf 6 Monate Bedingungsloses Grundeinkommen (Petition auf change.org) helfen? Wie ermöglichen wir finanzielle Unterstützung in unseren Freundeskreisen, Familien, Nachbarschaften, Gruppen, … ? Wie sorgen wir dafür, dass prekär Beschäftigte, Alleinerziehende usw. nicht mit ihren finanziellen Engpässen alleine dastehen?

Derzeit sind Einschränkungen in unserem Alltagsleben nötig, Kontrollen sind und werden ein Teil der Schutzmaßnahmen sein. Doch wie schaffen wir es in einer Zeit der Grenzschließungen, die gedacht sind, um Infektionsketten zu unterbrechen, das Feld, die Auslegung der Situation und die Debatte nicht den autoritären, antidemokratischen und rechtsgerichteten Kräften zu überlassen?

Wir alle halten gerade Abstand voneinander, waschen ständig die Hände usw. um uns zu schützen – was ist mit den Menschen, die das nicht können, weil sie ohne festen Wohnraum leben? Wie geht es Wohnungslosen in unserer Stadt?

Wie geht es den Menschen, die an den Außengrenzen der EU auf engstem Raum in Geflüchtetenlagern leben? Dazu eine Petition: https://www.change.org/p/alle-menschen-leavenoonebehind-jetzt-die-corona-katastrophe-verhindern-auch-an-den-außengrenzen

Wie können Pädagog*innen Bildung zu allen Schüler*innen nach Hause bringen und digitale Lösungen, die gerade in Windeseile gefunden werden jedem*r zur Verfügung stellen? Gerade hier machen sich einmal mehr Nachteile von Kindern und Jugendlichen bemerkbar, die keinen Zugang zu einem (eigenen) Computer und zu schnellem Internet haben. Oder einem ruhigen Raum. Oder der Möglichkeit durch Erwachsene unterstützt zu werden.

Und welche positiven Veränderungen und Entwicklungen könnte die Krise mit sich bringen? Welche Möglichkeits- und Entwicklungsräume können wir nutzen? Dazu Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx.

Zum Thema gegenseitige Unterstützung vielleicht auch noch interessant: Eine Plattform zum Hilfe teilen.

Übrigens – Der Greifswalder Einzelhandel verkauft trotz Schließungen . Man kann weiter bestellen und sich im Stadtgebiet beliefern lassen. https://www.greifswald.info/lieferservice/

Wie vernetzen wir uns digital? Wie bilden wir uns fort, wie bleiben wir digital in Kontakt und aktiv?

Danke!

Dank und Wertschätzung möchten wir allen Menschen ausdrücken, die gerade zur Bewältigung der Krise beitragen. Das sind wir alle mit unserem umsichtigen Verhalten, der Betreuung der Kinder zu Hause, der Unterstützung und dem Schutz von Risikogruppen – und das sind insbesondere Menschen, die im Gesundheitswesen und in der Grundversorgung arbeiten.