Greifswald

Partnerschaft für Demokratie

Das Deutsche Politische System? Warum nicht! Workshops für Menschen mit Migrationshintergrund

Der 2002 von muslimischen Studierenden gegründete gemeinnützige Verein ,,Islamisches Kulturzentrum e.V.“ arbeitet an unterschiedlichen Projekten mit folgenden Schwerpunkten: spirituelle und kulturelle Angelegenheiten der muslimischen Gemeinde in Greifswald, Förderung der Integration von muslimischen Migrierten sowie der Bekämpfung von Radikalisierung und Extremismus in der muslimischen Gemeinde. Der Verein ist Teil migrantischer Netzwerke im Landkreis Vorpommern-Greifswald und hat sich zum Ziel gemacht, die Integration von muslimischen Migrant*innen zu fördern.

Um einen konkreten Beitrag dafür dazu zu leisten, veranstaltete das Islamische Kulturzentrum e.V. einen Workshop, der den Teilnehmenden eine bessere Kenntnis über die politischen Strukturen und die Möglichkeiten des eigenen Engagements in Deutschland verleihen soll. Das Projekt sollte dabei nicht nur zur Demokratieförderung innerhalb der Kommune beitragen, sondern den Teilnehmenden außerdem den Mut geben, sich selbst einzubringen.

In drei Workshopreihen aus je drei Teilworkshops mit jeweils ca. 15 Teilnehmenden wurden die theoretischen und praktischen Möglichkeiten zur Teilhabe am politischen Leben in Greifswald für Migrantinnen und Migranten aufgezeigt. Dabei wurde sich an den Lebensrealitäten der Teilnehmenden orientiert.

Islamisches Kulturzentrum

Im ersten Teilworkshop stand der offene Einstieg ins Thema im Vordergrund. Dabei ging es zunächst darum, zu evaluieren, welches Vorwissen über den deutschen Staat und seine politischen und verfassungsrechtlichen Organe sowie die Demokratie hierzulande existiert. Wissenslücken wurden gefüllt und dann mit den Teilnehmenden besprochen, an welcher Stelle Beteiligungsmöglichkeiten für sie persönlich existieren –dabei wurde der Fokus auf die kommunalen Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort gelegt.
Im zweiten Teil wurde die Lebensrealität der Teilnehmenden, welche eine (familiäre)Migrationsgeschichte besitzen, in einen größeren, politischen Kontext gesetzt. In diesem Teil wird deutlich, dass die Geschichte der Migration und Migrant*innenbeteiligung in Deutschland, die Geschichte der Teilnehmenden selbst ist. Die Teilnehmenden konnten sich in diesem Kontext selbst verorten und eine eigene Haltung dazu entwickeln. Außerdem wurden die Arbeit der Integrationsbeauftragten sowie der Migrant*innenbeiräte der Stadt vorgestellt.
Der dritte Teil dient abschließend dazu, die bisher erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden. Je nachdem, welche Form der Beteiligung bei den Teilnehmenden in den vorangegange-nen Workshops auf das meiste Interesse gestoßen ist, wird die Sitzung eines der folgenden Gremien besucht: Elternräte in Schulen oder Kitas, Ortsteilräte, Beiräte und Ausschüsse der Stadt, eine Bürgerschaftssitzung. Der Besuch wird durch eine*n Referent*in begleitet, die*der selbst Erfahrung in der Gremienarbeit besitzt und die Fragen der Teilnehmenden beantworten kann. Die Ergebnisse der Workshops werden in sozialen Medien des Vereins veröffentlicht.